Die Jungs von der Marina fragen schon laufend 'When you are leave the Harbour' Hm.., bin ich denen doch zu sehr auf die Nerven gegangen? Jeden Tag hatte ich eine andere Frage oder Bitte, kann ich mal die Werkstatt benutzen, das Werkzeug haben, könnt ihr mal das Wasser am Steg anschließen, mir mal eine Sicherung geben .. usw. usw. Aber beim Verabschieden hatte jeder ein paar nette Worte übrig.
Mittwoch, 23.05.2012 um 3:30 Uhr geht der Wecker, viel Schlaf habe ich nicht abbekommen, zu aufgeregt. Der Wetterbericht ist gut, bis auf die Windrichtung, NE könnte für meinen N Kurs eng werden.
5:30 Uhr Leinen los, ich fahre der Sonne entgegen, es ist kalt, kaum Wind. Der stellt sich noch in der Tallinn Bucht mit 3-4 aus NE ein. Sofort nach verlassen der Bucht muss ich den ersten Kreuzschlag einlegen um nicht allzu sehr von meiner geplanten Route abzuweichen. Wind und Welle nehmen zu, der Autopilot hat viel zu tun und tut dies bald nicht mehr,setzt einfach aus. So ein Mist .., hab ich ihn im letzten Herbst erst noch für 80€ überprüfen lassen, da er mich schon 2011 zweimal im Stich gelassen hat. Ich schließe den Ersatzpilot an, der klappt bis auf die Bekannte Macke,piept wenigstens und setzt dann aus.
Gegen Mittag ist wieder eine Wende fällig, zum einen weil mir die Fähren (Tallinn-Helsinki)zu sehr auf die Pelle rücken und ich Groß und Genua reffen muss, da Wind und Welle zugenommen haben.
Übersichtlich ist anders |
Anschließend immer noch 5-6 Kn, den Kurs kann ich gut halten und bald kommt der Leuchtturm in Sicht, der die Ansteuerung Helsinki ankündigt. Nach überqueren des 60. Breitengrad halte ich mich W-lich des Hauptfahrwasser der Großschifffahrt, bis ich einen gehörigen Schreck bekomme als ich neben dem Boot brechende Welle und Schaum auf dem Wasser sehe. Felsen!! Jetzt aber weg hier, doch in die Fahrrinne. Gleich darauf kommt erst die 'Tallink' und anschließend macht die 'Baltic Prinzess' einen riesen Bogen um mich. Die Dicken weisen mir den Weg, sind aber schnell verschwunden
und prompt verhau ich mich. Ich bekomme einen ersten Eindruck was Schären Navigation heißt. Ohne Karte in der Hand geht das gar nicht, aber die muss ich mir erst noch in Helsinki besorgen.
Nach 13 Stunden und 55 Sm lege ich im Yachthafen auf Skifferholmen an. Als erstes 'gut angekommen SMS' in die Heimat, dabei fallen mir schon die Augen zu.
In den nächsten beiden Tagen mache ich meine Besorgungen, lerne das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel kennen, kaufe den Seekartensatz FIN-B(ist 2012 aktualisiert erschienen, daher bei uns so früh im Jahr noch nicht erhältlich) in Lauttasaari und einen Web-Stick bei 'elisa' in der Nähe des Hauptbahnhof, da mein neuer Weltempfänger, trotz Antenne bis in die Saling, leider nicht den gewünschten Wetterbericht liefert.
Der Gang an der Wasserfront entlang führt zum Dom und ins Zentrum. Geschäftiges Treiben und viele Touristen.
Auf dem Platz vor dem Dom ist eine Bühne aufgebaut, zu klassischer Musik wird Ballett gezeigt.
Die Militärkapelle nebenan stört da mit ihrem tschingderassabum.
Am Samstag den 26.05.2012 um 11 Uhr bin ich bereit für die Schären, da E-licher Wind weht entschließe ich mich nach Westen zu segeln.
Unter Genua fahre ich nur 10 Sm und mache südlich Soukka Sökö an einer Muring fest, lasse die wunderschöne Umgebung auf mich wirken. Allerdings ist Wochenende und viele Finnen mit Motorbooten unterwegs.
Für die nächste Nacht habe ich einen Tipp bekommen, es gibt einen freien Anleger auf Stora Herrö, als ich dort ankomme sind alle Bojen belegt, am Abend liegen dort nur noch die MARTHA aus Kiel und die ESPERANZA aus Voerde
Für die nächste Nacht habe ich einen Tipp bekommen, es gibt einen freien Anleger auf Stora Herrö, als ich dort ankomme sind alle Bojen belegt, am Abend liegen dort nur noch die MARTHA aus Kiel und die ESPERANZA aus Voerde
Die zweite Nacht in den Schären auf Stora Herrö |