Donnerstag 2.06.2011 6:30 für den Wetterbericht aus der Koje, der verspricht für östlichen Kurs achterliche Winde. Meine Nachbarn sind schon aktiv, wollen nach Gdansk/Danzig.
Um halb 10 kann ich stressfrei, da kaum Wind, ablegen. Nach der Mole macht sich eine schöne Brise bemerkbar, die auch konstant 20 Sm !! bleibt. „-schmetterling“ segeln, Groß gesichert an Stb, die Genua ausgebaumt an Bb.
Sollte diese Etappe tatsächlich mal ohne Hektik verlaufen? Bis jetzt hatte die Ostsee immer eine Überraschung parat. Entspannt strecke ich mich auf der Cockpitbank aus, lass Den Autopiloten mal machen, da klatscht ein übel nach Fisch stinkender Brei auf meine linke Schulter. Hätte ich während meiner aktiven Zeit so etwas abgesondert, wäre ich zum Arzt gegangen und hätte mich krank schreiben lassen. Ich springe auf um dem Verursacher dies als Tipp lauthals mitzuteilen, doch nix .., es ist nichts zu sehen, oder es kam aus so großer Höhe, dass meine, doch langsam nachlassende Sehkraft, dass nicht mehr erkennt? Das Zeug muss sofort runter, also Bürste raus, Rettungskragen und Sweatshirt abwaschen. Dann kann doch noch friedliches segeln stattfinden. Die einige Sm vor uns segelnde holländische „NORDKAAP“ kann ich kurz vor Kap Hel einholen, die läuft hinter uns den Hafen Hel an.
Ich habe mir Jastarnia als Tagesziel ausgesucht. War vielleicht keine glückliche Entscheidung, denn ich muss aufkreuzen und der Wind wird stürmisch, schätze 6-7. So dauert es noch gut 3 Stunden bis wir den Hafen erreichen.
Erfreulich, 26 Zl für mein „8“m Schiff mit Strom und Wasser, ohne WC und Dusche. SMS an Heike und Martina, als kulinarischen Höhepunkt gibt es zum Tages ausklang Pfannkuchen.
Freitag 3.06.
hilfreich bei der Navigation Seeseitig, der Kirchturm von Jastarnia |
zu Fuß gut 10 Min von der Bucht- zur Seeseite |
kein Wecker, kein Wetterbericht in -herrgotts Frühe, überhaupt kann ich es ruhig angehen lassen, die Danziger Bucht erkunden, denn bis zum Eintreffen von Heike hab ich noch gut eine Woche Zeit. Also segele ich in den folgenden Tagen nach Puck
Yachthafen Puck |
Zentrum von Puck wird auch restauriert |
Fischerhafen Puck |
, Gdynia
größter Yachthafen Polens, Gdynia |
Promenade Richtung Innenstadt |
abends Gewitter mit heftiger Bö |
, Gorki Zachodnie
Yachtclub AZS und AWF |
das richtige Wetter für einen Waschtag |
2.Hafen in Gorki Zachodnie JKM Neptun |
der kleine Hafen gefiel mir noch besser |
und am Donnerstag den 9.06.2011 vor 8 Uhr, da der Wetterbericht Sturmwarnung und Wind aus Nordwest angekündigt hat, nach Danzig.
Es sind nur 12 Sm, die ich in der Frühe bei Flaute, diesigem Wetter,
unter Motor hinter mich. bringe.Vor der Mole brist der Wind aus Nord auf, ich kann über Bb abbiegen
und habe den Wind achterlich. Bei der Westerplatte dippe ich die Flagge und bekomme einen Kloß im Hals bei dem Gedanken, dass die Granaten der „Schleswig Holstein“ hier im September 1939 einschlugen und den 2. Weltkrieg auslösten.
Die Fahrt auf der Martwa Wisla verlangt Aufmerksamkeit, vertreibt die düsteren Gedanken. Im Turning Basin in 1,5 m Abstand treibt eine eisenbeschlagene Bahnschwelle... nicht auszudenken wenn ich da gegen geknallt wäre. Es kommt noch besser, 500m weiter, 3 Schlepper bugsieren einen Tanker an die Kaimauer,
ich sehe das Schraubenwasser, Frage: vorbeifahren oder nicht? Hm.. vorbeifahren!!und schon reißt es uns herum, einige Meter vor der Kaimauer bekomme ich ESPERANZA mit Vollgas unter Kontrolle, das passieren der anderen Schlepper ist nicht ganz so heftig und ich bin besser drauf eingestellt. Das reicht für heute an Aufregung. Das Anlegen in der Marina klappt gut, ich hab einen schönen Steg erwischt, der Blick übers Heck fällt aufs Krantor.
Nach der Anmeldung im „Bosmanat“ frische Brötchen kaufen und spätes Frühstück im Cockpit. Um 14 Uhr beginnt es zu regnen, aber das stört mich nicht mehr.
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