Den nächsten Tag verbringe ich mit Vorbereitungen für die Weiterfahrt.
Eine Stunde mit Kanister wandern, dann waren die Dieselvorräte wieder aufgefüllt. |
Seekarte Gezeiten und Strömungstabellen sowie Diesel besorgen. Die Überfahrt am Mittwoch den 26.04. klappt reibungslos bei schönem Wetter, um 9:15 bin ich durch die Schleuse und kann Groß und Genua setzen. Um 16:15 mache ich im Hafen von Terschelling fest.
Weitere Reparaturen beschäftigen mich. Leider ist am Tag zuvor beim vergeblichen Versuch Terschelling durchs Seegatt zu verlassen mein Log ausgefallen. Nach 5 Stunden lege ich wieder in Terschelling an, um es am Samstag erneut zu versuchen. Diesmal wähle ich die Route übers Watt. Der Hafenmeister kommt vorbei und kassiert die Liegegebühr für die letzte Nacht. Bei achterlichem Wind weiß die Fock nicht, ob sie Stb oder Bb stehen will. Mit dem Spibaum will ich sie festsetzen, hake ihn ins Schothorn, aber für den Mastbeschlag muss die Schot gefiert werden, ich flitze ins Cockpit und ehe ich an der Winsch bin, schlägt die Schot, der Spibaum klinkt aus und geht über Bord, schwimmt noch kurz, aber bis ich den Motor gestartet habe, ist er weg. Megaärgerlich. Der Rest der Fahrt wird feucht, es regnet. Auch die Beobachtung von Robben im "Blauwe Balg" können mich nicht sonderlich aufheitern. Nes hat sich rausgeputzt, ist nicht mehr das verschlafene Örtchen, das wir vor etlichen Jahren auf einem Chartertörn kennengelernt haben.
Aber 18€ Hafengebühr veranlassen mich am nächsten Morgen die Leinen wieder zu lösen. Sonntag 2.05.: von Nes nach Lauwersoog, um 6:30 stehe ich auf und um 9 Uhr hilft mir der
Stegnachbar beim Ablegen, da der Wind auf E gedreht hat. Bis zur Tonne 24 auf dem 1. Wantij (Wattenhoch) läufts prima, dann steck ich fest, muss auf Wasser warten, hier sehe ich das noch relativ entspannt und koche mir einen Kaffee. Nach einer Stunde geht's weiter, aber nur bis zur Tonne 26 und jetzt find ich das nicht mehr lustig, denn da kommt nicht mehr viel Wasser. Mit Ach und Krach schleif ich mich von Tonne zu Tonne. Bei Tonne PG 8 bin ich wieder im tiefen Wasser. Aber im Wierumerwad, wartet ein noch längeres Wantij auf dem Weg nach Lauwersoog. Davor hab ich nun Schiss, lote die Ankermöglichkeiten aus, aber das ist alles Mist. Ich fasse mir ein Herz und fahre auf das nächste Wattenhoch. Eine Angststunde weiter bin ich rüber und kann gegen das ablaufende Wasser bis zur Robbengatschleuse weitermotoren. Der Wind ist stürmisch geworden, da die Lichter "rot" zeigen, muss ich anlegen, ich entscheide mich für die schlechteste aller Möglichkeiten. Erst als die Leine um den Poller liegt merke ich wie sehr der Wind das Boot auf den Anleger drückt, jetzt kommt grünrot! ablegen! ich geb alles, bekomme aber keinen Abstand, Maschine vorwärts, dann passiert es .., der AB auf dem Heckkorb bleibt am Dalben hängen, platsch !!Die NAVTEX Antenne bricht ab, geschockt halte ich mich in der Schleuse fest, mir dreht sich alles. Die Tore gehen auf, ich irre erstmal umher ehe ich dann im Museumshafen festmache.
Hab die Schnauze voll, muss erstmal Abstand gewinnen, alles überdenken. Ich spreche mit
Heike, das tut gut.
Kann vom Cockpit aus den Übungen der Segelschule im Hafen zuschauen |
Zwei Tage Pause sind nötig, dann hat sich das Wetter und ich mich beruhigt.
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