Freitag, 27. Mai 2011

Darlowo

Dienstag 24.05.2011, nach dem Wetterbericht um 6:40 Uhr bleibe ich gleich auf, bereite die Weiterfahrt vor. Das Wetter ist spitze nur der Barometerstand macht Sorgen, ist von 8 Uhr 1047 auf 9:30 Uhr auf 1042 gefallen.
Nach der Hafenausfahrt, ablandiger Wind, 3-4, keine Welle,

da macht ESPERANZA 5 Kn nur mit Genua. Später muss ich reffen aber die 5Kn kann ich bis Kolobrzeg halten.

Über Kanal 12 Anmeldung bei Kolobrzeg Port Control mit der Antwort: Port Closed !! Kann ich erst gar nicht glauben, so ein Mist, aber es bleibt dabei. Der nächste Hafen Darlowo ist 30 sm weiter und der Wind nimmt zu, es wird ungemütlich, eine dunkle Wolkenwand zieht auf und lässt kurz darauf seine feuchte Fracht fallen und das mehrfach an diesem Tag. Mittlerweile ist das Barometer auf 1036 gefallen. Um 19 Uhr bereite ich die Einfahrt in Darlowo vor. Motor an Genua weg, im großen Vorhafen kann ich Leinen und Fender bereitlegen. Große Frage: öffnet die Brücke nochmal? Das Liegen vor der Brücke wird durch einlaufenden Schwell gefährlich für das Boot. Leichte Panik überfällt mich bei dem Gedanken hier die Nacht verbringen zu müssen. Im Laufschritt verlasse ich das Boot um zu erfahren ob die Brücke nochmal öffnet. Passanten geben Entwarnung, um 20 Uhr nächste Öffnung. Aber auch hinter der Brücke am Yacht Anleger schaukeln die Boote wild. Erst ein Stück weiter auf der Ostseite im Fischerhafen finde ich ein einigermaßen ruhiges Plätzchen an einem Stahlmotorboot.

Um 20:15 Uhr ist der Motor aus, Heike ruft an und ich kann ihr kurz den Tagesverlauf schildern. Eine Stunde später alles soweit versorgt, dass ich mir mein Abendessen machen kann.


Mittwoch – Samstag 25.05. - 28.05.2011, nachdem ich erfahren habe, dass erst am Sonntag die Durchfahrt des Sperrgebietes Richtung Leba möglich ist, lohnt es sich das Rad rauzukramen und aufzubauen. Hiermit sind nun Besorgungen und der Täglich Gang zum Sanitärgebäude einfacher.
Ich nutze es für Einkäufe bei LIDL und im Baumarkt. Ein neues Fenderbrett muss her, das alte zeigt Auflösungserscheinungen. Die Wäsche kann ich waschen und auf dem Vordeck trocknen.

"Koch"waesche auf 40 Grad gewaschen
Abends sitze ich mit Halina und Spischek von der MARCO POLO zusammen,

sie hatten für mich 1 Kg Dorsch Filets direkt vom Fischerboot für 20 Zl gekauft. Überhaupt sind die beiden sehr nett und hilfsbereit, schon beim Verlegen von der Werft an die Pier im Hafen war Spischek zur Stelle um Leinen anzunehmen und mit Stromkabel auszuhelfen. Ausserdem geben sie gute Tips fuer den Urlaub mit Heike in Danzig und Umgebung.

Mrzezyno


Montag 23.05.2011, Der Wetterbericht und die strahlende Sonne bringen mich zu dem Entschluß weiter nach Kolobrzeg (Kolberg) zu fahren. 9:30 Leinen los, abmelden beim Hafenkapitän an der Zollpier dann kräftig WNW halten um an der Sandbank vorbeizukommen. Der gute Wind und die gute Fahrt von 5 Kn bei gerefften Segeln, halten leider nur bis zur Ansteuerungstonne, Flaute! Aber die Welle bleibt, die Folge nerviges schlagen der Segel. Umplanen ist ratsam, Motor an und in den nächsten Hafen Mrzezyno.

Um 17 Uhr liegt ESPERANZA vor Heckboje im Fischerhafen an der Pier.

SMS an Heike, ein ärgerliches Telefonat wegen des Visum, dass ich nicht habe aber bezahlen muss und ein erfreuliches Telefonat mit Tini, dann kommt der Hafenmeister und kassiert 20 Zl.

Dziwnow


Samstag den 21.05.2011, 6:30 Uhr der Wecker schellt, denn um 06:40 kommt auf DLF der Seewetterbericht und der sagt schwache umlaufende Winde aus SE voraus. Nicht gerade das was ich mir wünsche. Nach verlassen der „Marina“ Maroli sehe ich an der Außenmole der Marina Polnocna, die ja gesperrt ist, das gelbe Boot von Hafenmeister Zieske aus Ueckermünde. Ich fahre für ein Schwätzchen rüber, seine Frau sagt sie hätten eine scheußliche Nacht im tanzenden Boot gehabt, kein Wunder, direkt im Strom mit andauerndem Schiffsverkehr, hätte man auch anders lösen können. Nach passieren der Molenfeuer ziehe ich die Segel hoch, muss den Motor aber laufen lassen. Flaute!
Segeln an der Polnischen Kueste

Erst bei 54° N und 14°30'E setzt eine leichte Brise ein, die mir 2 – 2,5 Kn Fahrt beschert. Damit kann ich bis Dziwnow durchsegeln. Nach passieren der Molen-köpfe winkt mich der Hafenmeister an die Zollpier am Ostufer der Dziwna um meine Personalien und den letzten Hafen zu notieren. Um 17 Uhr ist die ESPERANZA fest im schönen kleinen Fischerhafen.

Als einzige Yacht im Hafen
Zur Belohnung gibt es direkt vom Fischerboot 1Kg Dorsch für kleines Geld der kurz darauf schon in der Pfanne liegt.
frischer gehts nicht
Sonntag den 22.05.2011 Hafentag, da im Fischerhafen die Saison offiziell noch nicht begonnen hat, sind die Sanitäreinrichtungen noch nicht zugänglich. Auf dem 2 Km entfernten Campingplatz finde ich Dusche und WC, das Wetter ist hervorragend und ich nutze die Zeit um die Deckaufbauten zu polieren und zu Wachsen. Abends lege ich mich an den Strand,

doch nach einer Stunde künden dunkle Wolken ein Gewitter an.

Freitag, 20. Mai 2011

Ueckermünde - Swinemünde

Mittwoch 18.05.2011, um 6:45 Uhr holt der Wecker mich aus der Koje, nach der Dusche lädt die Sonne zum Frühstück im Cockpit ein, fällt aber aus, da die Brückenöffnung um 11:45 Uhr in Zecherin mich zwingt um 9, mit Kurs Ueckermünde, abzulegen. Die Windrichtung lässt bis Zecherin kein segeln zu. Die Umgebung ist mit der an der Schlei zu vergleichen, Wald, Wiesen Rapsfelder. Zeitlich wird es ganz knapp, alle Boote sind schon durch die Brücke und brauch noch 5 !! Min.Trotzdem lässt der Brückenwärter die Brücke offen, ich signalisiere, beim Passieren ein herzliches Dankeschön. Kurz darauf kann ich im (kleinen) Stettiner Haff die Segel setzen und 2 unbeschwerte Stunden, ohne auf Tonnen oder Untiefen zu achten, segeln.
In der Ansteuerung zu Ueckermünde müssen die Segel leider wieder runter aber ich werde mit einem schönen Liegeplatz im Stadthafen entschädigt(9€ mit allem). 
Nettes Gespräch mit Passanten am Steg, nutze die Gelegenheit für ein Foto von ESPERANZA und mir.


Erstmal Pflichtaufgaben erledigen, Diesel besorgen und LIDL besuchen. Der erste Eindruck vom Ort ist hervorragend


aber der Weg mit dem Gepäck beschwerlich. Nun erst mal Info – SMS in die Heimat, Logbuch schreiben und eine Dusche dann wird es Zeit für ein Abendessen.




Donnerstag 19.05.2011, 07:45 aufgestanden, nochmal ein Gang durch die Stadt. Beim Frühstück die Karte studiert um das nächste Ziel zu finden. Hier hilft mein Stegnachbar, er rät zu Swinemünde, schwärmt vom modernen Yachthafen und in der Stadt gib es viel zu schauen. Gebongt! Noch schnell die polnische Gastlandflagge vorgeriggt und um 11:30 geht es los.
Die Fahrt ist ereignislos, Flaute!! 13:40 Uhr Grenze überquert, 14:30 Uhr Einfahrt in die Kaiserfahrt.

Aus der viel gelebten Marina Polnocny werde ich wieder raus geschickt „Port Closed“!
Also zurück und in die Marina Maroli,

Stadtnah aber laut
was den Namen Marina nicht verdient. Denn man muss an einer Betonpier auf Autoreifen direkt unter einem Biergarten festmachen.

Strom kaputt
Dafür werden 8€ aufgerufen, ohne Strom Wasser und Sanitär!!

Krummin

Dienstag 17.05.2011 Nach 2 Nächten in Lubmin, möchte ich weiter. Der Blick auf den Greifswalder Bodden, lässt nichts gefährliches vermuten. Der Hafenmeister rät zur Fahrt durch den Peenestrom da hier kleinere Etappen möglich sind und die Umgebung sehr reizvoll ist. Mein ursprünglicher Plan war über die Ostsee außen um Usedom direkt bis Swinoujscie (Swinemünde) zu fahren.
11:45 Uhr Leinen los, gleichzeitig legt der Wind ordentlich zu. Als ich aus dem Hafenkanal komme bekomme ich es mit der berüchtigten Greifswalder Welle zu tun. 2Sm, dann kann ich nach E abdrehen, Motor aus, Genua (gerefft) raus, es wird erträglicher. Bei 5Kn Fahrt sind die Tonnen schnell abgehakt und schon beginnt die Ansteuerung zum Peenestrom.

fast wieder festgesessen

 Leider setzt kräftiger Regen ein, die Sicht wird schlecht, Motor an. Auch hier muss man sich peinlich genau im Fahrwasser halten, um ein Haar hätte ich wieder festgesessen. Alles geht gut, durch Landabdeckung wird das Wasser ruhiger. Im Peenestrom kann ich wieder segeln. Eine ¾ Stunde vor Brückenöffnung bin ich in Wolgast. Hier bietet mir der Skipper von der WANDA aus Möltenort, seine Hecklampe an um auf die Brückenöffnung zu warten.

Er gibt mir auch den Tipp im Naturhafen Krummin zu übernachten. Ab und an schaut nun sogar die Sonne durch. Bis zum Hafen entspanntes segeln, nach dem Anlegen und Meldung beim Hafenmeister (10€) schau ich mir das Idyllische Dorf an.

Montag, 16. Mai 2011

Start 2011

Sonntagabend  8.05.2011 das Auto ist gepackt, ich verabschiede mich von Heike.
Erst in gut 4 Wochen sehen wir uns wieder
 Nachts um 3:30 Uhr komme ich im Maritim Center Marks in Barth an. Am Dienstag Vormittag wird ESPERANZA gekrant und der Mast gestellt. Die folgenden Tagen vergehen mit Moror Öl und Filterwechsel, Reparaturen am Rigg und der Elektrik. Hierbei ist es sehr hilfreich, dass ich die Werkstatt vom Maritim Center nutzen darf.


Sonntag den 15.05.2011 um 4 Uhr klingelt der Wecker, es soll endlich losgehen, obwohl noch nicht alles Optimal vorbereitet ist.
Der Fuß braucht noch die Stützschienen, das Navi – Programm läuft nicht auf dem Laptop, 2 Fenster sind wieder undicht und an Bord hat noch nicht alles seinen endgültigen Platz gefunden. Egal .. ich will los, unterwegs lässt sich auch noch einiges erledigen.

kurz vor dem Ablegen

Gestern hab ich noch mit Marcus und Maja auf ihrer Yacht zusammengesessen und mir gute Tipps geholt, die beiden haben Polen, die baltischen Staaten,St. Petersburg, Finnland und Schweden vor drei Jahren 'gemacht'. Na ja, St. Petersburg ist für mich, durch die Verletzung schon mal gestrichen.
Die Zeiten, die ich bei der Visum Bestellung angegeben habe, kann ich nicht mehr einhalten.

kurz nach dem Ablegen
Um 6 Uhr löse ich die Leinen, langsam motore ich aus dem Hafen, der Wind kommt von achtern, aber Segel setzen ist in dem engen Fahrwasser mit ständigen Kurswechseln unklug. Im Grabow ist mehr Raum und ich ziehe die Genua auf. Toll, das Boot läuft so schnell wie unter Motor aber die Freude dauert nicht lange, als ich ausgangs- Grosse Wiek nach NO abbiege übersehe ich ein Tonnenpaar, da es sich im gleißendem Sonnenlicht liegt und nicht in meiner Seekarte (von 2009) eingezeichnet ist. 5 Meter bevor ich wieder im Fahrwasser bin, hängen wir auf Grund fest und zwar richtig fest. Auch Segel setzen und krängen hilft nicht. Was für ein scheiß Gefühl. In der Ferne sehe ich ein Motorboot, ich winke, die Jungs winken zurück, .. na prima, ich winke hektisch mit beiden Armen und jetzt haben sie verstanden und kommen näher. Sie nehmen meine Leine über und zusammen mit den 50 PS Außenborder und 18 PS Diesel voll zurück kommen wir wieder frei. Puh..bin ich erleichtert. Für den Rest dieser Tagesetappe bis nach Lubmin gönne ich mir nur noch zwei Patenthalsen bei denen zum Glück nichts passiert. Bei Starkwind mache ich mein Boot um 18 Uhr in der Marina fest. Nach Logbuch und warmen Abendessen liege ich um 20:30 in der Koje.
Wind von vorn lässt den Skipper gut schlafen
Marina Lubmin am Greifswalder Bodden

Montag, 2. Mai 2011

Nord - Ostsee - Kanal

Die Fahrt nach Brunsbüttel verläuft reibungslos. Ich brauche mich nicht in der Wartezone vor den Schleusen aufhalten und kann gleich einfahren, bekomme Hilfe beim festmachen und gute Tips für die Übernachtungsmöglichkeiten im Kanal.


..und schon liegen die Schleusen von Brunsbüttel im Kielwasser
Schnell sind die anderen Yachten, die mit mir geschleust haben voraus verschwunden. Ich will mir Zeit lassen, die Fahrt genießen, freue mich schon auf die Ostsee.
So, oder ähnlich der Blick für die nächsten 100 Km
  Ich find es nie langweilig, es gibt immer was zu beobachten:
... entweder vor mir, oder ..
von achtern, oder ..
gleich nebenan.
Für die Nacht finde ich einen ruhigen Liegeplatz vor der Gieselauschleuse.
Ein wenig die Beine vertreten dann ein Bierchen im Cockpit runden den Tag ab.


Früh am nächsten Morgen geht es zurück auf den NOK. Kurz vor Rendsburg streikt der Autopilot.


Ohne das Gerät hab ich ein Problem. Zwangsstop im Yachthafen.
Der Autopilot lässt sich mit Bordmitteln reparieren und so bleibt Zeit für einen Stadtbummel.
Die letzte Nacht im Kanal, ankern auf dem Flemhuder See.

Vom Cockpit aus lässt sich der Verkehr auf dem Kanal beobachten.

In Kiel Holtenau angekommen kann ich wieder gleich in die Schleuse einfahren.

Sonntag, 1. Mai 2011

Hamburg-Wedel

Nachdem Heike die Heimfahrt angetreten hat, mach ich mich auch startklar. Es ist nur ein kurzer Schlag mit dem Ebbstrom nach Wedel, hier will ich einige Tage bleiben um dringende Arbeiten zu erledigen.

Der gößte Yachthafen den ich bislang besucht habe
Die erste Überaschung bei der Anmeldung beim Hafenmeister, 7,50€ Liegegebühren mit Strom pro Tag. Das ist der günstigste Hafen bisher. Für ein Euro pro Tag kann ich ein Rad leihen und meine Wäsche zum Waschsalon bringen, beim Ausrüster alle Teile für einen neuen Spi Baum bestellen und die nähere Umgebung erkunden.

Schulauer Fährhaus

Schiffsbegrüßungsanlage
 Am Elbufer immer wieder schöne Aussichten.

Dann wird es Zeit, dass ich mich um meine ausgefallene Logge kümmere. Hier gibt es nämlich einen:

Trockenfallplatz
 Besonders wohl ist mir nicht bei der Aktion, mit fallendem Wasser senkt sich das Boot auf's Ruder, so war das nicht geplant.
Nachdem der Geber gereinigt ist bin ich heilfroh als das Boot wieder aufschwimmt. Die Geschwindigkeit wird auch wieder angezeigt. Leider hält diese Freude nur bis ich in meiner Box festmache. Beim Verlassen des Hafens ist die Anzeige wieder auf Null.