Es ist noch früher Mittag als ich im Hafen von Dirhami einlaufe, so kann ich mir einen der freien Steg Plätze aussuchen, der Hafenmeister verlangt 13€ für 24 Stunden incl. Dusche und W-LAN. Ich kann meine Ankunft per e-Mail Tini und Heike mitteilen. Anschließend Resteessen und Nickerchen, nachmittags zum Strand baden und sonnen. So soll das doch wohl sein, also verfolge ich meinen Plan weiter, in Tallinn wäre der nächste Kran und somit die Möglichkeit des Winterlagers. Zurück an Bord springe ich nochmal ins Wasser und taste das Boot von unten ab, an Ruder und Schraube hat sich Seegras verwickelt, ist schnell beseitigt und nun lohnt die Dusche. Abends gehe ich zum kleinen Laden in der Nähe, kaufe einige Lebensmittel danach beschäftige ich mich mit Berichte schreiben und Essen kochen.
Sonnenuntergang in Dirhami |
Donnerstag den 28.07.2011 5:30 Uhr ohne Wecker aus der Koje und um 8:30 Uhr bei leichter Brise mit Groß + Genua einige Sm weit auf den Finnischen Meerbusen Richtung Hanko, bis ich das Gefühl habe Lohusalu direkt anliegen zu können. Es ist warm, kurze Hose T-Shirt Wetter. Einige male befürchte ich Flaute aber der Wind steht durch und wir können einige Stunden prima segeln. Dann nimmt der Wind zu, schon bald ist das 1. Reff in Groß + Genua fällig, damit geht auch leider das Höhe laufen flöten, erst recht als das 2. Reff hinzukommt und eine ordentliche Welle entsteht. Ich muss sogar mein Tagesziel aufgeben und Schutz zwischen den Inseln Suur-Pakri / Väike-Pakri suchen. Der Anker fällt auf 6.5 m nahe einem Wrack. Nach Bratkartoffeln mit Speck wollte ich mich eigentlich in die Koje verholen, habe Heike gerade meine Ankunft mitgeteilt, damit sie sich keine Sorgen macht, doch der Wind dreht auf Nord und damit ist mein Ankerplatz zur Mausefalle geworden.
Oje, Heike habe ich das noch nicht mitgeteilt, ich hoffe, dass gelingt mir noch bevor sie es hier liest.
Schnell wieder alles seeklar machen und Anker auf. Es bleiben 2 Möglichkeiten, bis Tallinn die Nacht durchfahren oder noch versuchen Lohusalu zu erreichen. Es ist fast 23 Uhr als ich mit Hilfe von Hafenmeister und Steg Nachbar in Lohusalu festmache.
Freitag 29.07.2011 5:30 ohne Wecker aufgestanden, nach der Dusche nochmal in die Koje. Nach dem Frühstück nettes Gespräch mit den Stegnachbarn, die ihr Schiff schon mal in der Nähe von Stockholm, bzw. Turku überwintert haben. Nach der Hafengebühr von 22,40€ entschließe ich mich zur Weiterfahrt nach Tallinn (23Sm laut Karte). Meine Hoffnung ich könnte nach Erreichen der Westlichen Ansteuerung zur Tallinn Bucht, mit Kursänderung nach Ost segeln, zerschlägt sich, da der Wind auf Ost gedreht hat. Der Wind bläst mit über 4 Bft. Dementsprechend hoch die Welle und wieder wird es eine Gegenanbolzerei, anfangs mit Schauerböen. Als wir in den Windschutz von Naissaar kommen, lässt der Wind nach und die Welle nimmt merklich ab.
Letzte Kursänderung Richtung SE auf den Olympiahafen Pirita am späten Nachmittag,
Die Altstadt von Tallinn |
Wind dreht auf SE !!
Zum Glück im Moment kein Fährverkehr, und wir können das Fahrwasser kreuzen. Hinter dem Olympiagebäude machen wir beim Segelclub fest.
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